Der neue Chic in Oranienburg

Am letzten Wochenende herrschte reger Funkverkehr zwischen den Parteien in Oranienburg. Auf Initiative von Oranienburgs SPD-Vorsitzender Marei John-Ohnesorg wurde eine Meldung an die Öffentlichkeit vorbereitet. Die Ortsvereinsvorsitzenden Gerrit Große von den Linken, Elisabeth Mandl-Behnke (Die Grünen), Thomas Ney (Piratenpartei), Antje Wendt (Freie Wähler) und Torsten Reipert (FDP) unterschrieben gemeinsam eine Erklärung, in der dafür geworben wurde, mit Maske und Mundschutz öffentlich unterwegs zu sein und unnötige Kontakte zu vermeiden. Nun haben sich einige schon erkundigt, warum sich die örtlichen Christdemokraten nicht beteiligt haben. Darüber herrscht betretenes Schweigen.

Am Montag startete nun die Oranienburger SPD eine öffentliche Kampagne zum Maskentragen. Den Anfang machte SPD-Chefin Marei John-Ohnesorg, es folgten Oranienburgs SPD-Landtagsabgeordneter Björn Lüttmann, die SPD- Vorstandmitglieder Ralf Leymann, Meike Burchardt, Marga Schlag, Kerstin Wendt, Gero Gewald. Auch Dirk Blettermann, Julian Burchardt, Judith Brandt, Matthias Hennig, Jennifer Collin, Patrick Rzepio, Yvonne Lehmann, Dieter Kohllöffel, Murris Hadzic und Mareen Curran gehörten zu den ersten, die öffentlich ihre Maske zeigten.

Am Dienstag tagte der Oranienburger Untersuchungsausschuss. Im Livestream konnte sich jeder wieder einmal sein eigenes Bild davon machen, wie die Geschäftsführung der Holding und die Mitglieder des Ausschusses miteinander umgehen. Wenn es brenzlig wurde, so hatte man den Eindruck, wurde die weitere Debatte in den nichtöffentlichen Teil geschoben. Der Ausschussvorsitzende Daniel Langhoff (FDP) musste oft, auf Bitten des Holdinggeschäftsführers Alireza Assadi, die Verweisung in den nichtöffentlichen Teil bekannt geben.  

Der Geschäftsführer der Oranienburg-Holding Alireza Assadi muss von seinem Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss nicht so begeistert gewesen sein. Am Mittwoch wurde den örtlichen Zeitungen eine Pressemitteilung nachgeschoben. Alles super, alles toll, Null Problemo! So war der Tenor. Es gibt also keine Probleme in der und um die Holding. Man fragt sich allerdings: Warum gibt es einen Untersuchungsausschuss der Stadtverordnetenversammlung Oranienburgs, Herr Geschäftsführer, wenn alles großartig ist?  

Eine schallende Ohrfeige erhielten am letzten Mittwoch die Kreistagsabgeordneten Nicole Walter-Mundt (CDU), Heiner Klemp (Die Grünen) und Werner Lindenberg (Freie Wähler) vom Kreistag Oberhavel. In einer kleinen Runde haben sie sich im Vorfeld der Kreistagssitzung getroffen und einen Antrag vorbereitet. Eine breite Mehrheit war für sie nicht so wichtig. Deshalb gab es zu Recht eine Klatsche! Der Antrag wurde in den Wirtschaftsausschuss verwiesen. Im Übrigen war die im Livestream übertragene Sitzung ausgesprochen langatmig. Man kann fast nur hoffen, dass sich wenig Menschen aus Oberhavel, diese Quälerei angetan haben. 

Aber es gibt auch Positives aus dem Kreistag zu vermelden. Oberhavel ist zum 212.  „Sicheren Hafen für Flüchtlinge erklärt worden“ geworden. SPD, Tierschutzpartei, LGU, Die Grünen, Die Linke und die FDP votierten dafür. AfD, CDU und Freie Wähler dagegen. Interessant waren hier die Wortbeiträge und die Haltung eines jeden Einzelnen bei der namentlichen Abstimmung.

Inzwischen ist es ganz normal, an Videositzungen teilzunehmen oder diese auch zu leiten. Am Mittwochvormittag leitete Oranienburgs SPD-Landtagsabgeordneter Björn Lüttmann den Gesundheitsausschuss des brandenburgischen Landtages. Und das aus seinem Büro in der Oranienburger Bernauer Straße. Das digitale Zeitalter ist nun endgültig da.

Kommt alle gesund durch die Woche und haltet Euch an die Empfehlungen der Behörden, Verwaltungen und der Regierung. Es kann Euer Schaden nicht sein!  

Euer

Henri von Oranienburg

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