Unterschrift am Küchentisch SPD Oranienburg besteht heute 20 Jahre (MAZ)

Ristau

ORANIENBURG – Eine andere Partei kam für Liselotte Ristau nie in Frage: „Ich hab das Programm gelesen und gesagt, das ist es“, erinnert sich die Oranienburgerin. Und auch daran, dass nach der Gründung der SDP in Schwante die ersten Mitglieder in Oranienburg bei ihr „am Küchentisch“ eintraten.

Heute vor 20 Jahren gründete sich offiziell der Ortsverband Oranienburg der SDP, heute SPD. Wenige Tage zuvor hatten Klaus Wendland und Kurt Vetter in der damaligen „Märkischen Volksstimme“ dazu aufgerufen, dass diejenigen „die soziale Ideale haben, an der Gründungsveranstaltung teilnehmen“ sollten. Bei Eisbein-Otto waren es dann am 16. Dezember 1989 insgesamt 23 Frauen und Männer, die den Ortsverband aus der Taufe hoben. Unterschrieben ist die Gründungsurkunde von Gerd Feierbach und Wolfgang Schäfer als erstem und zweitem Sprecher sowie Liselotte Ristau als Kassenwart. „Wir fühlen uns den ökologischen, sozialen und demokratischen Grundsätzen verpflichtet, wie sie auch im Statut … der SDP in Schwante … niedergelegt sind. Bei unserer Arbeit sind wir der gesamten SDP in der DDR verbunden“, steht in der Gründungsurkunde zu lesen. Die hütet seit etwa zehn Jahren Dirk Blettermann wie seinen Augapfel. 1991 aus Berlin nach Oranienburg gekommen, wurde er 1994 Ortsvorsitzender. Mittlerweile ist er seit acht Jahren SPD-Fraktionschef, jetzt zusammen mit den Grünen, in der Stadtverordnetenversammlung. Heute Abend ab 18.30 Uhr treffen sich die Sozialdemokraten zur Feierstunde. Natürlich bei „Eisbein-Otto“. 15 der Gründungsmitglieder werden dort geehrt. Nur die Hälfte von ihnen ist heute noch in der SPD. Insgesamt zählt die Ortsgruppe derzeit rund 100 Mitglieder. Liselotte Ristau macht bis heute Kommunalpolitik. Mit einer Unterbrechung von fünf Jahren ist sie Mitglied der Fraktion im Stadtparlament. Für „ihre“ SPD auf Bundesebene wünscht sie sich, „dass sie wieder zu einer sozialdemokratischen Politik zurückfindet. Wieder Partei des kleines Mannes ist.“ Keinerlei Verständnis hat sie für die rot-rote Regierung in Potsdam. Da habe sie erstmals über Austritt nachgedacht. Und sich’s dann doch überlegt: „Hinschmeißen ist leicht. Zu helfen, es besser zu machen, ist besser“, findet sie (. hb)

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