
Jennifer Collin-Feeder neue Bürgermeisterin

Die Spannung steigerte sich mit der Auszählung eines jeden Stimmbezirks am letzten Sonntag. Gegen 19.30 Uhr war klar, Jennifer Collin-Feeder (SPD) (59,6 %) ist von der Oranienburger Bürgerschaft mit einem Vorsprung von knapp 20 Prozent zur Bürgermeisterin von Oranienburg gewählt worden. Damit hat die AfD-Kandidatin Anja Waschkau (40,4 %) hat die Wahl deutlich verloren. Eine große Erleichterung ging durch die Stadt.
Besonders groß war die Freude bei den vielen Gästen im Bürgerbüro der SPD in der Bernauer Straße. Alle haben gespannt auf den Monitor geschaut, bis alle Ergebnisse da waren. Oranienburgs SPD-Vorsitzende Marei John-Ohnesorg konnte ihre Freude kaum verbergen, als sie die Gewinnerin beglückwünschte und eine kurze Ansprache hielt. Auch Benjamin Grimm, Vorsitzender der SPD Oberhavel, der Landtagsabgeordnete Björn Lüttmann und der Vorsitzende der Oranienburger Stadtverordnetenversammlung, Dirk Blettermann brachten ihre Freude zum Ausdruck. Den größten Beifall erhielt aber die Kandidatin selbst. Sie bedankte sich bei Grüne, CDU, Linke, Piraten und Freie Wähler und den vielen Unterstützern in den letzten Wochen.
Besonders schön war es, dass die Fraktionschefs der Grünen, Susanne Zamecki, der CDU, Christian Howe, der Freien Wähler, Antje Wendt sowie die Vorsitzende der Oranienburger CDU, Nicole Walter-Mundt, und der Vorsitzende der örtlichen Piraten, Thomas Ney, zu denen gehörten, die persönlich gratulierten. Auch Vertreter der Linken, Elke und Olaf Kästner gehörten zu den Gratulanten. Der Landrat, Alexander Tönnies, war vor Ort, Thomas Günther aus Hennigsdorf, Ines Hübner aus Velten, Filippo Smaldino aus dem Mühlenbecker Land und viele andere aus Oranienburg und Oberhavel. Danke schön. Hier noch einmal ein paar Einblicke aus den letzten Wochen.
Auch die Oberhaveler Jusos haben die Wahlergebnisse im Blick: Am Dienstag trafen sie sich und werteten die Ergebnisse und Wahlkämpfe in Glienicke/Nordbahn, Velten, Hennigsdorf und Oranienburg aus. Jetzt gilt es für die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten, nächste Aktionen und Angebote zu diskutieren, um auch in der Wahlkampf-freien Zeit aktiv und sichtbar zu sein. Immerhin: Eigene Flyer haben sie sich bereits erstellt!
Der Wahlkampf ist jetzt vorbei. Am letzten Wochenende vor der Wahl versuchten die Rechtspopulisten nochmal massiv mit Dreck um sich zu werfen. Das Ziel war primär die SPD-Kandidatin – aber auch die Lebenshilfe Oberhavel Süd geriet in die Schusslinie. Die AfD erhob schwere Vorwürfe, dass Mitarbeiter angeblich dazu gedrängt worden seien, dass ihre Klienten „das Kreuz an der richtigen Stelle“ setzen sollten. Stand Dienstagabend ist bei der Kommunalaufsicht kein Prüfauftrag eingegangen – es hätte auch keine Anfechtung der Wahl o.ä. gegeben. Lediglich eine Privatperson habe ohne Belege einen Prüfauftrag zur politischen Neutralität der Lebenshilfe gestellt – beim örtlichen Wahlleiter, der damit nichts zu tun hat. Es bleibt bei Hörensagen. Spannend ist auch das ohrenbetäubende Schweigen der sonst üblichen AfD-Kommentatoren unter einem entsprechenden Beirag der MAZ: Nachtigall, ick hör dir trapsen…
Ab Montag galt es nun, die Wahlplakate wieder einzusammeln. Der erste Ortsteil Lehnitz mit seinem Ortsvorsteher Matthias Hennig (SPD) meldete bereits am Abend Vollzug. Alle Plakate waren abgenommen worden. Große Leistung.
In dieser Woche wurde bekannt, dass der AfD-Vertreter im Ortsteil Zehlendorf, Jörg Thomas, sein Mandat als Ortsbeiratsmitglied aufgegeben hat. Seltsam, so kurz nachdem er sich an der Wahl zum Ortsvorsteher beteiligt hatte, hier aber nicht erfolgreich war. Wie lange ist das her? Genau: wenige Monate… Das durchsichtige Manöver wird noch deutlicher, wenn man weiß, dass es jetzt Neuwahlen für den Zehlendorfer Ortsbeirat geben wird. Wir werden mit Interesse beobachten, ob der, der jetzt zurücktritt, dann gleich wieder antritt. Eine Erkenntnis wurde jedenfalls wieder deutlich. Nämlich. Das man Afd-Vertretern wohl eher nicht trauen darf. Das wurde nun wieder einmal eindrucksvoll dokumentiert.
Heute Abend ist es soweit: Lichternacht der City-Gemeinschaft Oranienburg in der Bernauer Straße! Auch die Oranienburger Sozis sind wieder mit einem Stand dabei und freuen sich auf euch. Schaut gern ab 18 Uhr vorbei! Es erwartet euch ein Glücksrad, heiße Getränke, eine Spendenaktion und: Die Zuckerwattemaschine. Aber natürlich auch gute Gespräche. Die angehende Bürgermeisterin wird im Laufe des Abends ebenfalls erwartet. Wir freuen uns auf euch.
Jetzt ist es wirklich Herbst geworden. Durch den ersten Frost fallen die Blätter von den Bäumen, die starken Winde tun ihr Übriges,
herzlichst
Euer
Henri von Oranienburg




