Oranienburg im Wandel

Am Samstag startete das Wochenende sportlich in Oranienburg. Der OHC empfing den Tabellen-Ersten der Dritten-Männer-Liga im Handball: MTV Braunschweig. Zu Beginn setzte sich der OHC ab, auch dank einer sehr guten Arbeit von Torwart Teo Mestrovic (Nr. 69) und hervorragenden Freiwürfen von Nicolai Jantzen (Nr. 18). Nach der Halbzeit gelang es den Gästen, das Spiel zu drehen und mit 25 – 29 den Sieg mitzunehmen. Aber Kopf hoch: Das nächste Spiel kommt und unsere Jungs vom OHC werden wieder alles geben. Im Publikum fand man einmal mehr reichlich viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten: Unter anderem Thomas Lehmann, Jennifer Collin-Feeder, Gero Gewald, Stefan Westphal und Frank Oltersdorf drückten die Daumen.

Am Montag jährte sich der 7. Oktober. Im Jahr 2023 überfiel die Terrororganisation Hamas den Staat Israel. Insgesamt 1.139 Menschen werden getötet, 250 in den Gazastreifen verschleppt. Der tödlichste Angriff auf Juden seit dem Holocaust. Auch die Jüdische Gemeinde Oranienburgs nutzte den Tag, um den Entführten und Ermordeten zu gedenken, um die Freilassung der Überlebenden zu fordern und auf den Terror der Hamas aufmerksam zu machen. Neben Alt-Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke nahmen auch Björn Lüttmann, Gero Gewald und Judith Brandt an der bewegenden Veranstaltung, auf der auch die Namen der Entführten verlesen wurden, teil.

Politisches Erdbeben in Berlin. Kevin Kühnert erklärte am Montag seinen Rückzug als Generalsekretär der SPD und dass er nicht erneut für den Bundestag kandidieren würde. Er nennt dafür gesundheitliche Gründe. Es erinnert daran, dass auch Politiker nur Menschen sind, die aber häufig auch großen Belastungen und engen Terminplänen mit nicht selten 60-Stunden-Wochen ausgesetzt sind. Seine Entscheidung verdient großen Respekt. Mit seiner No-Groko-Kampagne und dem Gedanken der Vergemeinschaftung von BMW hat Kevin teils sehr umstrittene Standpunkte vertreten, so aber auch Diskussionen über die Grundlagen unseres Zusammenlebens vorangebracht. Und er war unermüdlich unterwegs, hat landauf, landab das Gespräch gesucht.

„Er erinnerte uns, dass die Jusos nicht ohne Grund ‚Jungsozialistinnen‘ heißen und die SPD den ‚demokratischen Sozialisimus‘ als ihre Vision im Grundsatzprogramm zu stehen hat. Dies mehr ins Zentrum zu stellen, muss nun wieder Aufgabe der gesamten SPD werden!“, würdigt Oberhavels Co-Jusos-Vorsitzender Gero Gewald die Leistungen von Kevin Kühnert. Wir wünschen dir, lieber Kevin, alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass du bald wieder in den Diskussionen mitmischen kannst!

Im Laufe der Woche ging es stadtpolitisch weiter mit gleich zwei besonderen Terminen. Der erste war am Dienstag und es wurde INSEK vorgestellt: Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept. Klingt kompliziert? Es war tatsächlich sehr anschaulich zu sehen, was hier alles vorgeschlagen wurde. Es gibt eine Flut von Vorschlägen für die Innenstadt genauso wie für die Ortsteile. „Endlich Innenstadt“ war eine der Überschriften. Hier wird eine städtische Bebauung gegenüber vom Schloss vorgeschlagen, inklusive begrünter Schlossplatz. Die Projekte werden priorisiert, auch auf Grundlage der Bürgerbeteiligung. Sehr ansprechend, das alles. Teils vielleicht etwas zu dicht bebaut, das sollte behutsam weitergehen und die Verdichtung nicht überhand nehmen. Trotzdem eine richtig gute Diskussionsgrundlage. Marei John-Ohnesorg, Vorsitzende der SPD, Udo Neumann und viele andere waren unter den interessierten Gästen. Der Kultursaal im Oranienwerk war voll!

Am Donnerstag ging es weiter mit gleich noch einer zweiten Infoveranstaltung der Stadt: Kommunale Wärmeplanung war das Thema. Viele sind auch hier gekommen, diesmal ins Regine-Hildebrandt-Haus. Die Runde war top besetzt mit Stadtwerken, Verbraucherzentrale, Stadtverwaltung und so konnten die umfangreichen Fragen kompetent beantwortet werden. Wie heizen wir in Oranienburg, wenn Gas und Öl nicht mehr zulässig sind? Im Neubau sind 65% Erneuerbare vorgeschrieben. In Bestandsbebäuden gilt das ab 2028, parallel wird die kommunale Wärmeplanung erstellt. Da kann dann man sehen, ob das eigene Gebäude eine Chance hat, an Fernwärme angeschlossen zu werden. Es ging um Kosten und Fördermöglichkeiten. Wir sind schon gespannt auf das zweite Bürgerforum, das für den 29. Januar 2025 angesetzt ist. Dann wird es schon genauere Pläne geben. Dank an die Stadt für diese informative Veranstaltung. Mareen Curran, Björn Lüttmann, Gero Gewald, Marei John-Ohnesorg, Burkhard Wilde haben sich das, wie viele andere, sehr interessiert angehört.

Fast drei Wochen sind nun seit der Landtagswahl vergangen, der Rauch des Wahlkampfes lichtet sich und die Arbeit sortiert sich neu. Unser wiedergewählter Landtagsabgeordneter Björn Lüttmann nutzte die vergangenen Tage, um viel „Danke“ zu sagen, im Büro mal richtig aufzuräumen, aber auch das vernachlässigte Private etwas zu pflegen. Vor allem aber konstituierte sich die neue SPD-Landtagsfraktion, die jetzt aus 32 Abgeordneten besteht.

Die Fraktion der SPD ist fast paritätisch besetzt mit 15 Frauen und 17 Männern und damit sorgt allein die SPD dafür, dass die Frauenquote im Landtag nicht vollständig ins Bodenlose stürzt. So hat etwa die zweitgrößte Fraktion, die AfD, auf 30 Abgeordnete nur 4 Frauen.Insgesamt ist nicht einmal mehr ein Drittel der Abgeordneten im Landtag weiblich, da auch CDU und BSW wenige Frauen in ihren Reihen haben. Und nicht nur mit Blick auf die Frauenquote, auch mit Blick auf weitere zentrale Zukunfts-Themen wie sichere Arbeitsplätze, ausreichende Rente, die Unterstützung von Menschen mit Behinderung, Umwelt- und Klimaschutz oder die Integration von Migrantinnen und Migranten wird es jetzt sehr auf die SPD ankommen. „Dies ist eine große Verantwortung, die wir gern auf uns nehmen wollen“, lässt sich unser Abgeordneter zitieren. Ein paar Spuren der Landtagswahl sind im Stadtgebiet aber noch zu sehen, die vergessenen Wahlplakate. Wir bitten um Hinweise, wenn noch welche gesichtet werden, sie werden umgehend abgenommen. Vielen Dank!

Wer sich das alles persönlich erzählen lassen möchte oder Ideen für die Zukunft hat, hat dazu heute die Gelegenheit: Heute Abend treffen sich die Sozis wieder mit ihren Gästen zum Stammtisch im JUPP im Oranienwerk. Um 19 Uhr geht es los. Unter anderem wird mit dem Landtagsabgeordneten Björn Lüttmann über den Ausgang der Landtagswahl und wie es nun weitergeht, zu sprechen sein. Kommt gern dazu und diskutiert mit!

Das Wetter geht so hoch und runter, dass es einem manchmal schon zu warm vorkommt. Die bunten Blätter zeigen eindeutig, dass es Herbst ist. Bleibt gesund und erkältungsfrei und fröhlich.

Euer

Henri von Oranienburg

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