Jennifer macht’s

Am Montag kamen in Oranienburg auf Initiative von Elena Miropolskaya, der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Oranienburg, die Bürgerschaft und Kommunalpolitik zusammen, um still an die Pogrome von 1938 zu gedenken. Neben der Verwaltungsspitze von Stadt und Kreis nahmen auch viele Vertreterinnen und Vertreter der politischen Parteien teil. Marei John-OhnesorgMarianne und Hans-Joachim Luth und Dirk Blettermann waren für die Oranienburger SPD dabei. 

Am Nachmittag fand in der Gedenkstätte Sachsenhausen, anlässlich des achtzigsten Jahrestages der Befreiung des Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz, die offizielle Gedenkveranstaltung des Landes Brandenburg statt. Die Gedenkstätte hatte dazu eingeladen. Schüler:innen des Rungegymnasium und die Musikschule Klang-Farbe Orange waren Akteure der würdigen Veranstaltung. Frau Landtagspräsidentin Prof. Ulrike Liedtke und die stellvertretende Gedenkstättenleiterin Dr. Astrid Ley hielten kurze Ansprachen. Neben den vielen Vertreterinnen und Vertretern des öffentlichen Lebens haben für die SPD-Oberhavel dann Andreas Noack und Dirk Blettermann ein Blumengebinde niedergelegt.

Noch vor wenigen Tagen schloss er eine gemeinsame Mehrheitsfindung mit der AfD aus, noch vor wenigen Tagen sollten im alten Bundestag keine weitreichenden Beschlüsse mehr gefasst werden … ein paar Tage später gilt davon nichts mehr und die CDU steigt mit der rechtsextremen AfD ins Bett … es ist ein „Weimarer Republik“-Moment, den wir heute erleben. Und die Entwicklungen in Österreich, Italien oder den Niederlanden lassen nichts Gutes hoffen für die nächste Zeit. „Ich habe leider befürchtet, dass es einmal auch in Deutschland soweit kommt. Dass es jetzt so schnell ging, überrascht und entsetzt mich dann doch“, schreibt Oranienburgs Landtagsabgeordneter Björn Lüttmann (SPD) auf seiner Facebookseite.

Nachdem der Kanzlerkandidat der CDU, Friedrich Merz, den Dammbruch zur AfD bei einer Abstimmung vollzogen hat, ist die Aufregung verständlicherweise sehr hoch. Ohne Not verlässt er den demokratischen Konsens seit 1949, dass eine Mehrheit mit Rechtsradikalen nicht gesucht werden dürfe. Am Telefon der Oranienburger SPD rief am Morgen danach eine sechzigjährige Dame an, die ihren Unmut über die Unverfrorenheit des CDU-Kandidaten freien Lauf ließ. Am Ende kündigte sie gegenüber der SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Marei John-Ohnesorg an, dass sie jetzt in die SPD eintreten wird, um der Demokratie eine zusätzliche Stütze zu sein. Am Donnerstagabend wird bekannt, dass eine große Anzahl von prominenten CDU-Mitgliedern aus ihrer Partei ausgetreten sind. Demokratiepolitisch falsch, aber als Zeichen gegen Merz richtig. 

Am Donnerstag kamen Oranienburgs Sozialdemokraten in der TURM ErlebnisCity zusammen, um ihre Bürgermeisterkandidatin für die Kommunalwahl am 28. September 2025 zu bestimmen. Jennifer Collin-Feeder wurde mit überwältigender Mehrheit als Kandidatin gegen den amtierenden Bürgermeister gewählt. Jennifer machte bei ihrer Rede deutlich, dass die seit Jahren stagnierende Entwicklung der Stadt nun endlich wieder hinter uns liegen muss: „Bürgermeister der fünftgrößten Stadt im Land Brandenburg zu sein, ist kein Hobby oder Ehrenamt. Es ist eine verantwortungsvolle und ganz besondere Aufgabe. Es geht darum, die Verwaltung motiviert zu führen und ansprechbar für die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger zu sein. Eine Stadt muss nach innen und nach außen gut funktionieren. Nur so kann das Wachstum behutsam gesteuert werden. Dafür trete ich an.“

Alles in allem braucht Oranienburg einen Neustart, so waren sich die Oranienburger Sozis einig. Unsere Presseerklärung können Sie hier nachlesen. Es ist Zeit für einen Wechsel!

Die Temperaturen sollen wieder sinken, ob wir jetzt nochmal Winter erwarten können bleibt spannend. Bleibt alle gesund, bis zur nächsten Woche

Euer

Henri von Oranienburg

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