Schaurig wurde es am vergangenen Wochenende im Oranienwerk. Anlässlich der Halloween-Party fanden ca. 200 Partygänger in unheimlichen Kostümen den Weg zur Veranstaltung. Sie erfreuten sich an zwei Dance-Floors und Getränken, darunter auch einem roten Cocktail aus einem Infusionsbeutel. Jetzt mag man von Halloween halten, was man möchte, aber es ist toll, dass es in Oranienburg für Interessierte ein solches Angebot gibt. Neben unserem Stadtverordneten Gero Gewald mischten sich auch einzelne weitere Kommunalpolitikerinnen und -politiker unter die Feiernden.
Am Montag tagte dann die Oranienburger Stadtverordnetenversammlung – mit 63 Tagesordnungspunkten. Dank der guten Sitzungsleitung des Vorsitzenden Dirk Blettermann konnten alle Punkte im öffentlichen Teil bearbeitet werden, darunter auch zwei SPD-Anträge: Zur Entwicklung der Parkuhren in der Innenstadt (Handyüberweisung als Zahlungsmittel) und zum Schutz vor Überschwemmungen bei Starkregen. Unsere Stadtverordnete Mareen Curran hielt zudem eine überzeugende Rede zur sozialen Infrastruktur, dass wir endlich vor die Welle kommen müssen und unsere Kitas nicht mehr an den Kapazitätsgrenzen arbeiten lassen dürfen. Alles in allem eine erfolgreiche Sitzung der SVV.
Was für eine Woche. Manche haben sich die Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor dem Fernseher um die Ohren geschlagen. Die USA haben gewählt. Wir waren hoffnungsvoll, zumindest viele. Kompetente Frau gegen verurteilten Straftäter, klare Sache, sollte man denken. Mitnichten. Die Umfragen lagen daneben. Jetzt liest man, dass vier von zehn Wahlberechtigten in den USA Weiße ohne Collegeabschluss sind. Sie seien die Grundlage des republikanischen Erfolgs. Harris hatte auf ein Stimmenplus bei den Frauen gehofft. Auch diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Wir werden die Nachwirkungen dieser Wahl noch lange spüren, ob beim internationalen Handel, bei Migration oder der Unterstützung der Ukraine, beim Thema Abtreibung oder beim Umgang mit der Demokratie.
Der Schmerz war noch nicht vorbei, der Frust noch nicht verarbeitet, da reibt man sich arm Abend die Augen als die Agenturmeldungen kommen: Bundeskanzler Scholz entlässt den Finanzminister und findet Worte, die an Klarheit nichts zu wünschen übrig lassen. Recht so, denken viele, endlich Schluss mit den ewigen Blockaden. Ja, das finden wir auch. Seitdem jagt eine Meldung die nächste. Dass in Sachsen die Koalitionsverhandlungen geplatzt sind, wird zur Randnotiz. Und es wurde immer verrückter. Wissing bleibt Minister, tritt aus der FDP aus. Jetzt steuern wir auf Neuwahlen zu. Winterwahlkampf, so Marei John-Ohnesorg, Vorsitzende der SPD Oranienburg, ist wirklich nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Aber: Aufgeben ist keine Option. Wir werden da sein.
Heute Abend ist es endlich soweit: Die SPD-Oranienburg empfängt um 19 Uhr in der JUPP-Bar im Oranienwerk den Politikwissenschaftler Hajo Funke zu ihrem Sozi-Stammtisch. Mit ihm werden die Gäste über die Verstrickungen der AfD mit dem Rechtsextremismus und was dies für den Umgang mit ihr bedeutet, diskutieren. Interessierte sind gern dazu eingeladen, sich der Diskussion bei einem Kaltgetränk anzuschließen.
Solch aufregende Zeiten und die sich überschlagenden Nachrichten können einem, insbesondere in derzeitigen Zeiten, ein Wechselbad der Gefühle durchleben lassen. Erholt euch gut und tankt Kraft für die neue Woche!
Euer
Henri von Oranienburg